KARL-MAY-FILME


Der Schut

Deutschland / Italien / Frankreich 1964

ALLE BILDER AUS DEM CCC-ULTRASCOPE-FARBFILM NACH DEM GLEICHNAMIGEN ROMAN VON KARL MAY "DER SCHUT"
©1964
PRODUKTION: CCC / SERENA / CRITÉRION / AVALA
VERLEIH: GLORIA-FILM


Der Schut (EA Gloria 1964)Der Schut (EA Gloria 1964)Der Schut (EA Gloria 1964)Der Schut (EA Gloria 1964)

Plakat DIN A1 "Der Schut"
(EA Gloria 1964)
Der Schut

Lex Barker  (Kara Ben Nemsi)

Marie Versini  (Tschita)

Ralf Wolter  (Hadschi Halef Omar)
Rik Battaglia  (Nirwan)

Marianne Hold  (Annette)
Maria Gracia Francia  (Frau des Schut)

Friedrich von Ledebur  (Mübarek)
Renato Baldini  (Barud)
Pierre Fromont  (Henry Galingré)
Olga Brajević  (Madame Pouillet)
Eva Balas  (Nebatja)
Nikola Popović  (Imer)
Jovan Janicijević  (Manach)
Dusan Perković  (2. Aladschy, Bybar)
Dusan Janicijević  (Omar)

Dieter Borsche  (Sir Lindsay)
Chris Howland  (Archibald)

REFERENZ

Erscheinungsjahr 1964  (EA 20.08.1964)
Regie Robert Siodmak
Drehbuch Georg Marischka
Musik Martin Böttcher
Kamera Aleksandar Sekulovic
Film Ultrascope (2.35:1), 35 mm, Eastmancolor
Original-Film (KINO) 3240 m = 118 min. 25 sec.
TV/VIDEO/DVD * 113 min. 50 sec.
FSK: Ab 12 Jahren, später ab 6 Jahren (gekürzte Version)
Bemerkungen Goldene Leinwand (1965)
Prädikat "kein Prädikat"
*Die Differenz zur Kinofilm Laufzeit erklärt sich durch die um ein Bild pro Sekunde höhere Video Bildfrequenz.
(KINO 24 Bilder/Sek.) (TV 25 Bilder/Sek.) (PAL-SYSTEM)

INHALT

Sir David Lindsay befindet sich auf seiner Yacht und wartet auf seinen Besuch, Monsieur Galingré. Der erscheint sogar nach einer Stunde Verspätung nicht, stattdessen kommt der Teppichhändler Nirwan auf die Yacht. Er hat einen Mann bei sich, der Zeuge eines Überfalls auf Galingré geworden ist und Sir David davon erzählt. Der Überfall sei von den Männern des Schut begangen worden. Sir David muss jedoch wieder weg, er verspricht jedoch, Nirwan in Rugova zu besuchen.

Im Ort befinden sich Hadschi Halef Omar und Kara Ben Nemsi. Nachdem Rih neu beschlagen wurde, treffen sie auf Sir David Lindsay und seinen Butler Archie, die ihnen von dem Überfall auf Galingré erzählen. Daraufhin will Kara Ben Nemsi nach Ostromdscha zu Galingrés Frau reiten.

Unterdessen wird ein einsames Gehöft in den Bergen von Banditen des Schut überfallen. Die Bewohner Osko und Omar werden überfallen, Omars Verlobte Tschita entführt. Kara und Halef sehen auf ihrem Ritt die brennende Farm, sie kommen jedoch zu spät. Auch der Teppichhändler Nirvan ist schon da.

Bei den zerstörten Gebäuden schwört Omar Rache und reitet mit Kara und Halef los, den Schut zu suchen. Von Busra, dem Krüppel, erfahren sie die erste Spur.

Der weitere Weg führt über eine alte Hängebrücke. Doch Kara vermutet eine Falle, und er hat recht: Die Leute des Schut haben die Seile angesägt. Die Brücke stürzt ein, doch Halef, Kara und Omar kommen alle glücklich hinüber. Kara verstaucht sich jedoch bei einem Sturz den Fuß. Angeschlagen kommen sie in Ostromdscha an.

Tschita wird von Manach in ein Lager des Schut geschleppt. Dort hetzt Manach die Aladschys auf Kara Ben Nemsi, und die nehmen an. Tschita will in der Zwischenzeit entfliehen, doch sie hat keine Chance.

In Ostromdscha angekommen, treffen sie direkt auf den Mübarek, einen vermeintlichen Heiligen, der mit einigen Anhängern an ihnen vorbeizieht. Bei Madame Galingré berichtet Kara von der Entführung Galingrés. Am nächsten Tag beschliesst Galingrés Frau, mit Kara auf die Suche zu gehen.

Als Kara von den Wundertaten des Mübarek hört, wird er misstrauisch und will ihn auf die Probe stellen. Er produziert Platzpatronen, mit denen er den scheinbar Heiligen enttarnen will. Halef weiht er in seinen Trick ein.

Am nächsten Morgen besucht er den Mübarek und fordert ihn vor versammelter Bevölkerung heraus. Der Mübarek geht auf den Trick ein. Die beiden Kontrahenten schießen aufeinander, der Mübarek mit Platzpatronen, Kara mit den echten. Da hat der falsche Heilige keine Chance. Zu guter Letzt enttarnen sie ihn als den Bettler und Krüppel Busra. Von einer aufgebrachten Menschenmenge gejagt, entkommt er zu den Leuten des Schut.

In einer Höhle des Schuts versucht Manach, sich Tschita gefügig zu machen. Doch das Mädchen wehrt sich verzweifelt, und so will sie der Unhold in eine Zelle sperren, bis ihre Widerstandskraft erlahmt. Doch es gelingt ihr, zu entfliehen. Sie bittet den Teppichhändler Kara Nirwan, der ihr in einer Kutsche begegnet, um Hilfe. Nirwan bringt sie auf seiner Besitzung unter und erweist sich als vollendeter Kavalier. Tschitas Misstrauen erwacht jedoch, als sie von ihm erfährt, dass er Zeuge des Überfalls auf ihr Vaterhaus war und auch über den Aufenthaltsort Galingrés informiert ist

Kara und seine Freunde reisen mit einem Floß weiter, doch wieder werden sie von den Leuten des Schut um Barud überfallen. Während sie sich zu retten versuchen und zum Ufer gelangen, stürzt Omar sich auf Barud und es gelingt ihm, ihn von einem Felsen in den Tod zu stürzen. Die Freunde reiten weiter auf einen Hof, wo sie einen Ziegenhirten ausfragen.

Tschita erfährt unterdessen von Nirwans Frau, dass er der Schut ist. Sie versucht, Tschita zur Flucht zu verhelfen, doch in letzter Sekunde werden sie erwischt.

Halef entdeckt bei seiner Wache die Spur des Schut: Seine Männer haben den Hirten ermordet. Halef folgt der Spur zu einer Hütte, doch da wird er erwischt und gefangengenommen. Er wird in die Hütte geschleppt, wo die Banditen sich mit ihm beschäftigen.

Am Morgen entdeckt Kara das Fehlen Halefs und macht sich auf dessen Spur. Er entdeckt die Hütte, und durch eine List schafft er es, die Banditen herauszulocken und zu Halef zu gelangen. Er wird entdeckt und es entsteht eine Schießerei, bei der die beiden letztendlich entkommen können und der Mübarek verbrennt.

Als der Schut hört, dass Barud und der Mübarek tot sind, wird er wütend und will die Aladschys auf Kara ansetzen. Derweil trifft Sir Lindsay bei Nirwan ein und wird nach einiger Zeit gefangen. Nirwan stellt sich als Schut vor und lässt die beiden in ihrem Gefängnis allein. Lindsay ist von seinem Abenteuer begeistert und acht es sich in seinem Gefängnis sofort bequem.

Imer, der Diener des Schut, bietet den beiden Engländern die Freiheit an gegen ein kleines Entgegenkommen: Er will ein Lösegeld haben. Lindsay geht darauf ein, sagt jedoch, dass er all sein Geld im Wald vergraben hätte. Imer befreit sie und geht mit, das Geld auszugraben. Auf der Flucht trifft Lindsay Galingré und verspricht ihm, ihn zu retten.

Imer gräbt im Wald, doch er findet nirgends etwas. Plötzlich kommt ein Bär, und alle bis auf Lindsay und Archie flüchten.

Auch in der nächsten Ortschaft, durch die Kara und Freunde reiten, ist die Panik vorm Bären schon ausgebrochen. Kara und Omar reiten vor den Ort, um ihn zu suchen, doch da taucht der Bär schon an den Häusern auf. Im letzten Moment kommt Kara zurück, um den Bären zu erlegen.

Da stoßen auch die beiden Engländer zu ihnen. Sie erzählen ihm die Identität des Schut und den Aufenthalt von Galingré. Auch berichten sie Kara, dass die beiden Aladschy ihn überfallen sollen. Kara ist gewarnt und man bricht auf.

Als Prediger verkleidet, schafft es Kara, unbeschadet zu den beiden zu gelangen, die auf einem Felsen auf ihre Opfer warten. Hinterrücks kann Kara sie überwältigen und auch diese Gefahr überwinden. Gegen das Wissen von Kara bringt Omar die beiden am nächsten Morgen um.

Kara reitet zum Kodscha Bascha, um Nirwan anzuzeigen. Doch der ist selber ein Anhänger des Schut und lässt Kara gefangen nehmen. Dann übergibt er ihn Manach el Barscha, um ihn zum Schut zu schaffen.

Doch Rih reißt sich los, und er galoppiert los, um Halef zu holen. Halef und Madame Galingré reiten zum Muchtar von Rugova, da dieser als ehrlicher Mann gilt, und fordern ihn zur Hilfe auf. Durch den Ferman Karas kann er ihn dazu bewegen, mit seinen Soldaten loszureiten. Unterwegs treffen sie auf Tschita, die geflohen ist und ihnen von der Höhle der Gefangenen erzählt. Daraufhin werden die von Soldaten befreit.

Kara wird zum Schut geschleppt, der sich über den Fang freut. Er will Kara zu Tode schleifen, indem er ihn hinten an eine Kutsche anbindet. Die Fahrt geht los, doch nach einiger Zeit kommt Tschita ihm zu Hilfe. Sie bindet ihn los, so dass Kara sich mit Rih auf die Verfolgung Nirwans machen kann. An der Verräterspalte findet der Schut sein Ende. Bei dieser Verfolgungsjagd wird Rih von Manach erschossen. Kara muss alleine nach Hause gehen.


BUCHVORLAGE

Dieser Film wurde wieder nach Motiven Karl Mays gedreht, und zwar nach den letzten drei Abenteuern des Orientabenteuers, "Durch die Schluchten des Balkan", "Durch das Land der Skipetaren" und "Der Schut". Als Kara Ben Nemsi steht erstmals Lex Barker vor der Kamera, die Rolle des Hadschi Halef übernimmt Ralf Wolter, der auch schon Sam Hawkens darstellte.

Diese drei Bücher, die zur Vorlage des Films dienen, bilden den Abschluss des Sechsteilers, da hier alle Fäden zusammenlaufen. Die Zusammenhänge der Figuren sind so komplex, dass sie sowohl im Film nicht dargestellt werden konnten, als auch hier nicht dargestellt werden. Nur die unmittelbare Beziehung der direkt Beteiligten soll kurz beleuchtet werden. Alle, die diese Bücher noch nicht gelesen haben, sollten das schnellstmöglich nachholen, denn sie zählen (meiner Meinung nach) zu den besten, die Karl May geschrieben hat.

Wie schon bei "Durch die Wüste" beschrieben, wird der Führer Karas und Halefs über den Großen Salzsee von einem gewissen Hamd el Amasat erschossen. Der Sohn des Führers, Omar Ben Sadek, nimmt daraufhin die Verfolgung des Mörders auf.

Im Buch "Von Bagdad nach Stambul" treffen Kara und Halef auf die Spur von Manach el Barscha, den sie verfolgen. Unterwegs schließt sich ihnen auch Osko an. Sie treffen wieder auf Omar Ben Sadek, den sie seit "Durch die Wüste" aus den Augen verloren haben, und verfolgen von nun an zusammen Hamd el Amasat und Manach el Barscha, die beide zu einer Bande des Schut gehören. Der im Film auftauchende Barud el Amasat ist ein Bruder Hamd el Amasats.

Die ganzen Verflechtungen der Familie Galingré kommen im Buch nicht so stark zum Tragen. Während im Film die Suche nach Henry Galingré eigentlich der zentrale Grund für die Suche nach dem Schut ist, tritt dieser Aspekt im Roman eigentlich gar nicht auf. Am Anfang von "Durch die Wüste" wird ein Toter namens Galingré gefunden, und am Ende taucht dieser Name noch mal auf, auch die Person Henry Galingré und seine Familie. Das stellt aber nur einen Nebenaspekt dar

Im Film brennt die Bande des Schut, zu der auch Barud und Manach gehören, das Gehöft Oskos nieder, dessen Tochter Tschita wird entführt. Kara Ben Nemsi und Halef kommen zu spät und können nicht mehr helfen. Zusammen mit Osko und Tschitas Verlobtem Omar nehmen sie die Verfolgung auf. Damit ist in sehr kurzer und passender Weise der Grund der Verfolgung erklärt, ohne dass die ganzen anderen Verflechtungen noch nachgetragen werden.

Im Buch reiten die Verfolger nun der Bande nach, wobei sie viele Abenteuer erleben, die Banditen ihnen jedoch immer wieder entwischen. Unterwegs verletzt sich Kara am Fuß, was ihn relativ lange behindert. Diese Verletzung wird im Film durch die Szene an der Hängebrücke nachgetragen. Die Vier reiten nun nach Ostromdscha. Hier wird der Film dem Buch relativ ähnlich, auch wenn aufgrund der vielen notwendigen Kürzungen (drei Bücher in einem Film) natürlich viele Szenen wegfallen.

In Ostromdscha legt Kara dem Mübarek das Handwerk, der sich als ein Mitarbeiter des Schut entpuppt. Seine Rolle wird im Film sehr stark gekürzt. Im Buch stellt er einen der wichtigsten Gehilfen des Schut dar, im Film taucht er nur kaum auf. Er stirbt, indem er in dem Haus umkommt, das angezündet wird, weil Kara und Halef dort drin sind.

Außerdem lernt Kara in Ostromdscha im Film Madame Galingré kennen, die ihren Mann vermisst. Kara hat von Sir Lindsay erfahren, dass der Schut Galingré entführt hat. Kara erzählt dies Galingrés Frau, die daraufhin mit ihnen reitet.

Sir David Lindsay wird im Film komischerweise mit Diener dargestellt, den er im Buch gar nicht hat, sondern nur einen Dolmetscher. Pläne zu einem Diener Lindsays gab es auch schon bei der Sklavenkarawane, scheinbar ist das ein beliebtes filmisches Stilmittel. Außerdem erstaunlich ist, dass Lindsay sich mit jedem unterhalten kann, obwohl er im Buch nur Englisch versteht und überall einen Übersetzer benötigt. Im Buch taucht er weiterhin nicht so oft auf, sondern nur am Ende. Er wird nämlich vom Schut entführt, da dieser an sein Geld will, und soll in eine Höhle transferiert werden. Auf diesem Weg wird er von Kara befreit, was aber erst kurz vor Ende passiert.

Nach den Abenteuern in Ostromdscha folgt die Episode mit den Aladschys, die fast ohne Änderungen übernommen wurde. Einige kleinere Unterschiede sind, dass Kara die Situation im Buch mit etwas mehr Intelligenz und etwas weniger übertriebener Kraft löst. Die Szene, in der er beide an einem Seil hängend hochzieht und noch fesselt (wie soll das gehen? Während die da hängen, kann er sie nicht fesseln, und wenn sie mal oben sind, werden sie sich bestimmt nicht ergeben!), erscheint doch etwas übertrieben.

Auch die Rolle der Aladschy ist im Vergleich zum Buch viel zu klein, da sie dort die ärgsten Feinde Karas darstellen und erst sehr spät am Ende von Osko erstochen werden. Im Film tauchen sie nach dem Kampf mit Kara nicht mehr auf, es wird nur erwähnt, dass sie von Omar erstochen wurden.

Die Rolle des Schut ist dafür im Buch sehr ausgebaut. Die Szenen, in denen er auftaucht, dienen nur dazu, ihn bekannt zu machen und sind größtenteils nicht aus der Romanvorlage, wo er erst ganz am Ende als der große Unbekannte enttarnt wird. Die Handhabung im Film ist aber verständlich, da man dem Publikum ja einen Grund geben muss, warum es den Schut hassen soll, und man nicht einfach einen Mann, der erst seit fünf Minuten aufgetaucht ist, am Ende sterben lassen kann. Im Buch ist das anders, da in den letzten drei Büchern ja permanent die Rede vom Schut ist, außerdem ist dort seine Rolle die des geheimnisvollen Bandenchefs, während seine Identität im Film relativ früh bekannt ist.

Weitere Szenen, die im Buch nicht auftauchen, sind die mit dem Bären und die mit dem Entkommen Lindsays aus der Höhle durch einen Gehilfen des Schut. Die Szene, in der Madame Galingré den Kodscha Bascha zu Hilfe ruft, um Kara zu befreien, hat wenigstens eine Grundlage in der Beschreibung der Mentalität der Leute in Mays Werken. Dort ist öfters die Rede von Leuten, die zwar nicht mutig, aber ehrlich sind, beziehungsweise von korrupten Beamten. Aber auch dieser Aspekt, dass Kara im Prinzip überall auf sich allein gestellt ist, da fast alle Beamten auf der Seite des Schut stehen, kommt weitesgehend zu kurz.

Am Ende des Films gerät Kara in die Hände des Schut, der ihn daraufhin zu Tode schleifen will. Dass nach kilometerlanger Fahrt nicht einmal die Jacke Karas beschädigt ist, ist ein weiteres Geheimnis des Regisseurs. Kara wird von Tschita befreit, schnappt sich Rih, jagt dem Schut hinterher und der stürzt in die "Verräterspalte".

Auch dieses Szenario entbehrt größtenteils jeden literarischen Bezug. Kara fällt nie in die Hände des Schut selber (nur früher in die seiner Kumpanen, aus denen er sich immer befreit). Er wird lediglich abgelenkt, wodurch der Schut am Ende entkommt und der Familie Galingré entgegenreitet, um mit ihnen, die von seiner Identität nichts ahnen, zu fliehen. Kara und Halef reiten ihm nach und stellen ihn. Er entkommt wieder, Kara reitet ihm nach, jagt ihn zu der Spalte und dort findet der Schut seinen Tod.

Unklar im Film ist, wer Rih ermordet. Im Buch passiert das gar nicht in der eigentlichen Schut-Episode, sondern der Geschichte ist noch eine Erzählung nachgestellt, in der Rih umkommt. Diese Erzählung hat mit "Der Schut" nichts zu tun.

Alles in allem ist "Der Schut" eine gute Verfilmung, die in der Grundtendenz zwar noch das Original erkennen lässt, bei vielen Sachen jedoch Szenen dazugedichtet wurden. Da natürlich bei der Verfilmung von drei Büchern in einem Film stark gekürzt werden muss, wäre auch der Zusammenhang unklar. Daher passen die neuen Szenen gut in die Zwischenräume. Einzig die Szenen mit Lindsay und Archie dienen lediglich der Komik und hätten wohl ohne Probleme weggelassen werden können, zumal Lindsay in der Originalvorlage nie der spleenige Lord ist, als der er in den Filmen dargestellt wird, sondern fast immer was zum Gelingen beiträgt.

Meiner Meinung nach war dies jedoch die einzige Möglichkeit, den Schut zu verfilmen. Eine Aufteilung auf mehrere Episoden wäre als Kinofilm nicht denkbar gewesen (Ähnlich wie Winnetou I-III, die im Buch zusammengehören und im Film jeweils abgeschlossene Geschichten darstellen), eine noch stärkere Verkürzung der Motive hätte wahrscheinlich die Handlung unverständlich gemacht. Somit ist der Schut ein gelungener Kompromiss zwischen Werktreue und Kürzung.

(bk)