KARL-MAY-FILME


Winnetou 3. Teil

Deutschland / Jugoslawien 1965

ALLE BILDER AUS DEM ULTRASCOPE-FARBFILM NACH DEM GLEICHNAMIGEN ROMAN VON KARL MAY "WINNETOU III"
COPYRIGHT ©1965
PRODUKTION: RIALTO-FILM PREBEN PHILIPSEN / JADRAN-FILM
VERLEIH: CONSTANTIN-FILM


Winnetou 3. Teil (EA Constantin 0965)Winnetou 3. Teil (EA Constantin 0965)Winnetou 3. Teil (EA Constantin 0965)Winnetou 3. Teil (EA Constantin 0965)

Plakat DIN A1 "Winnetou 3. Teil"
(EA Constantin 0965)

Winnetou 3. Teil

Lex Barker  (Old Shatterhand)
Pierre Brice  (Winnetou)

Rik Battaglia  (Rollins)
Ralf Wolter  (Sam Hawkens)
Carl Lange  (Gouverneur)

Mihail Baloh  (Gomez)
Dusan Antonijević  (Weisser Büffel)
Aleksandar Gavrić  (Kid)
Ilija Ivezić  (Clark)
Veljko Maricić  (Vermeulen)
Slobodan Dimitrijević  (Schneller Panther)

Sophie Hardy  (Ann)




REFERENZ

Erscheinungsjahr 1965  (EA 14.10.1965)
Regie Dr. Harald Reinl
Drehbuch Harald G. Petersson
Musik Martin Böttcher
Kamera Ernst W. Kalinke
Film Ultrascope (2.35:1), 35 mm, Eastman Color
Original-Film (KINO) 2538 m = 92 min. 46 sec.
TV/VIDEO/DVD * 89 min. 03 sec.
FSK: Ab 12 Jahren
Bemerkungen Bambi (1966)
Goldene Leinwand (1966)
Prädikat "kein Prädikat"
* Die Differenz zur Kinofilm Laufzeit erklärt sich durch die um ein Bild pro Sekunde höhere Video Bildfrequenz.
(KINO 24 Bilder/Sek.) (TV 25 Bilder/Sek.) (PAL-SYSTEM)

INHALT

Die Zeit unmittelbar nach dem amerikanischen Bürgerkrieg lockte viele neue Einwanderer aus Europa in die Neue Welt. Ihr Ziel waren die Siedlungsgebiete des Westens, wodurch die rothäutigen Indianerstämme auf immer engerem Raume zusammengedrängt wurden. Winnetou, der große Häuptling der Apachen, hat längst erkannt, dass ein friedliches Zusammenleben zwischen Weiß und Rot nur möglich sein wird, wenn die skrupellosen Machenschaften habgieriger Desperados vereitelt werden. Eine erste Warnung sind ihm Heimtücke und Mordlust einer Handvoll Banditen, die seine Krieger in den Weidegründen der Mescaleros auf einer Büffeljagd ertappen.

Zunächst übt Winnetou Großmut und lässt die Banditen laufen, aber als ihm sein treuer Freund Old Shatterhand von einem gefährlichen Zusammenstoß der Desperados mit den in Clinton stationierten Siedlertrecks berichtet, ist Winnetou fest entschlossen, den Gouverneur in Santa Fé zu informieren. Gemeinsam mit Winnetou reitet Old Shatterhand los.

Der Gouverneur kennt die Situation. Von ihm erfahren Old Shatterhand und Winnetou, dass sich die Lage dadurch bedrohlich verschärft hat, dass der "Weiße Büffel" vom Stamme der Jicarillas längst abgetretenes Siedlungsgebiet plötzlich wieder beansprucht.

Offensichtlich waren gewissenlose Geschäftemacher am Werk, die sich den Häuptling mit Alkohol gefügig gemacht haben. Old Shatterhand und der Gouverneur werden sich darin einig, dass nur die Autorität Winnetous bei den Indianern alles wieder zum Guten lenken kann. Auf dem Wege zu den Jicarillas werden Old Shatterhand und Winnetou überfallen. In einem Steinbruch lauern die Desperados, die durch einen Verräter von der bevorstehenden Mission erfahren haben müssen.

Während Winnetou allein weiterreitet, kehrt Old Shatterhand nach Santa Fé zurück, um das Übel an der Wurzel zu packen. Tatsächlich gelingt es ihm auch, einen der Desperados zum Sprechen zu bringen. Mit einem Schlage wird ihm klar, in welch tödlicher Gefahr Winnetou schwebt. Er gibt seinem Pferd die Sporen und prescht davon.

Als Old Shatterhand seinen Freund Winnetou wieder trifft, waffenlos und abgehetzt, hat dieser zwei weitere Anschläge auf sein Leben nur durch kämpferische Geschicklichkeit überstanden. So hatte er an der Furt des großen Bärenflusses im letzten Augenblick die lauernde Gefahr gespürt und war seinen mordlustigen Verfolgern durch eine abenteuerliche Flucht hinter die tosenden Wasservorhänge des "Donnerfalles" entgangen.

Im Pueblo der Jicarillas gelingt es Winnetou, den "Weißen Büffel" wieder zur Besinnung zu bringen. Aber plötzlich taucht Rollins, der Anführer der Desperados, auf. Er bringt den toten Häuptlingssohn, in dessen Rücken Winnetous Messer steckt. Er hatte es auf seiner Flucht den Banditen entgegengeschleudert.

Old Shatterhand und Winnetou durchschauen Rollins teuflischen Plan: er hat gemordet, um den Verdacht auf den edlen Apachen zu lenken.

Doch mit dem "Weißen Büffel" ist nicht mehr zu reden. Er befiehlt, Winnetou und Old Shatterhand an den Marterpfahl zu binden. Dort wären sie sicher auch gestorben, wenn nicht Sam Hawkens aufgetaucht wäre. In letzter Minute gelingt es Old Shatterhand, eine Botschaft um Hilfe an den Gouverneur zu senden.

Von nun an mit den Jicarillas und den Banditen hinhaltend kämpfend, ziehen sich Old Shatterhand und Winnetou in die felsigen Höhen am Nugget-Tsil zurück, wo Winnetous Vater und Schwester begraben sind. Auch ein letzter Appell an den "Weißen Büffel" bleibt ohne Erfolg.

In schicksalsschwerer Stunde trifft die Kavallerie des Gouverneurs ein, um Old Shatterhand und Winnetou beizustehen. Old Shatterhand versucht, die Soldaten zu warnen, damit sie nicht ahnungslos in die Schusslinie der Desperados und Jicarillas reiten. Rollins nützt die Gelegenheit - und Winnetou wird sein Opfer.

 

Winnetous Tod


BUCHVORLAGE

Nun stand er also an, der letzte Teil der Winnetou-Trilogie, Winnetous Tod. Als das in Deutschland bekannt wurde, waren viele Fans aufgebracht, sogar die Zeitschrift Bravo bat darum, Winnetou nicht sterben zu lassen ("Schämen Sie sich nicht, Herr Wendlandt?"). Zum Glück hat sich der Produzent diesen Forderungen nicht gebeugt, denn "Winnetou III" ohne Winnetous Tod wäre doch irgendwie komisch gewesen, zumindest für May-Liebhaber.

Genau wie bei "Winnetou II" stellte sich hier das Problem, dass das Buch aus mehreren aneinandergereihten, unabhängigen Erzählungen besteht. Da wäre der Anfang mit Old Shatterhand, Sans-Ear und Winnetou, die den Überfall einiger Indianer auf die Eisenbahn verhindern. Es folgt die traurige Episode im Helldorf-Settlement, dem Singen des Ave Maria und Winnetous Tod. Den Schluss bilden dann Erzählungen nach Winnetous Tod bzw. Old Shatterhands Jagd nach Santer, der wieder auftaucht.

Die Macher haben sich für eine andere Story entschieden. Die einzige Gemeinsamkeit ist der Tod Winnetous.

Die einzige Szene, die man relativ ähnlich in einem anderen Buch wiederfindet, ist das Wettschiessen Sam Hawkens mit Rollins. Diese Stelle könnte aus dem ersten Kapitel des Ölprinz entnommen sein, wo zwar nicht um eine Frau geschossen wird, sondern um Geld.

Alles andere, von den Wasserfällen über die Szenen beim Gouverneur bis zum Rückzug der Indianer vor den Banditen, ist erfunden.

Winnetous Tod ist dann sehr ergreifend dargestellt und es wird auch immer der richtige Ton getroffen. Trotzdem finde ich die Beschreibung im Buch besser.

Zusammenfassend muss ich sagen, dass mir der Film gefällt. Er hat nicht viel mit dem Buch zu tun, aber ich finde ihn gut. Er ist einer meiner Lieblingsfilme.

(bk)